Der Lehrgang
In diesem CAS klären Sie den ergotherapeutischen Auftrag im Spannungsfeld kürzer werdender Aufenthalte und im Kontext des Gesundheitssystems Schweiz und setzen sich vertieft mit der Beziehungsarbeit in der Psychiatrie auseinander. Das Umsetzen evidenzbasierten Wissens im eigenen interprofessionellen Kontext und die Implementation evidenzbasierten Arbeitens im Berufsalltag ist ebenso Thema wie das Auseinandersetzen mit aktuellen komplexen Klientensituationen und betätigungsorientierten Assessments, Zielen und Interventionen. Sie erarbeiten Grundlagen zu Innovation, Projekt- und Change Management und vertiefen diese in einem für ihren Arbeitsplatz konzipierten Veränderungsprozess. Das CAS kann als Bestandteil eines MAS angerechnet werden.
Berufsbild und Zielpublikum
Die Belastungen in Beruf und Zusammenleben nehmen stetig zu. Unabhängig von Alter, Bildung und Status erleiden immer mehr Menschen im Laufe ihres Lebens eine psychische Erkrankung. Die psychiatrische Versorgung inner- und ausserhalb von Institutionen verändert sich laufend. Diese Entwicklungen beeinflussen unser Berufsfeld und erhöhen die Herausforderung, klientenzentrierte und betätigungsorientierte Ansätze effizient und für alle verständlich umzusetzen. Die Arbeit in der Psychiatrie ist heute spannender denn je. Die Tätigkeitsfelder der Ergotherapie im Bereich Psychiatrie sind vielfältiger und komplexer geworden.
Zum Zielpublikum zählen Ergotherapeutinnen und -therapeuten
- mit BSc Abschluss
- mit NTE (nachträglicher Titelerwerb)
- mit zusätzlich Lizentiat, MAS oder MSc Abschluss
- mit HF-Abschluss oder Diplom (nur Besuch von Modul 1)
- Berufsangehörige mit nicht-akademischem Diplom in Ergotherapie können «sur Dossier» in den CAS aufgenommen werden.
Ausbildungsschwerpunkte
Modul 1: Grundlagen
- Neuste Erkenntnisse zu psychischen Erkrankungen wie Angststörungen oder Depression
- Migration und deren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit
- Einsatz der Salutogenese in der Ergotherapie
- Recovery und Experienced Involvement im Kontext ergotherapeutischer Behandlungen
- Psychiatriespezifische ergotherapeutische Mittel und Methoden
- Kreativität in der Therapie
- Beziehungsarbeit in der Psychiatrie, soziale Interaktion
- Gruppentherapie
- Clinical Reasoning und die International Classification of Functioning (ICF) in der Praxis
Modul 2: Vertiefung
- Ergotherapeutischer Prozess: betätigungsbasierte Assessments, Ziele und Interventionen in der Berufspraxis in komplexen Klientensituationen
- Evidenzbasierte Ergotherapie im Arbeitsfeld Psychiatrie
- Therapeutische Haltungen und Arbeitsweisen wie Klientenzentrierung, Enablement und Empowerment
- Beratung und Gesprächsfu?hrung
- Kommunikation mit „schwierigen“ Klienten/ -systemen
- Sucht in der Ergotherapie
- Therapeutische Arbeit im transkulturellen Kontext
- Veränderungen im aktuellen Gesundheits- und Sozialwesen
- Qualitätsmanagement
Modul 3: Anwendung
- Projekt- und Change Management
- Neue ergotherapeutische Rollen wie «Communicator», und «Change Agent»
- Innovation aus Forschung und Praxis als Beispiel für Veränderungen im Gesundheitswesen
- Betätigungsbasierung im Akutsetting
- Präsentationstechniken
- Ergotherapie bei Wahrnehmungsstörungen
Aufnahme und Zugangsvoraussetzungen
- berufliche Tätigkeit während des Studiums wird empfohlen
- Grundlagenkenntnisse in wissenschaftlichem Arbeiten und Evidence Based Practice
- Verständnis englischsprachiger Fachtexte ist von Vorteil
Kosten: CHF 7'500.00
Bemerkung zu den Kosten: Preis inkl. Einschreibegebühr CHF 300.00
Methodik
Die Weiterbildung ist berufsbegleitend. Verschiedene Lehr- und Lernmethoden werden angewendet wie Referate, Fallbearbeitungen, Reflexions- und Praxisaufträge sowie angeleitetes und autonomes Selbststudium. «Blended Learning» kommt zur Anwendung = Präsenzlernen wird mit informations- und kommunikationstechnologiegestützten Lernen ergänzt.
Unterricht
Der Aufwand für ein CAS beträgt insgesamt rund 450 Stunden. Der Präsenzunterricht an der ZHAW umfasst 21 Tage, das Selbststudium rund 300 Stunden.