Der Lehrgang
Die Ansprüche an unsere Fliessgewässer sind durch Landnutzung, Energiegewinnung und Hochwasserschutz in den letzten Jahrzehnten vielfältiger geworden, und das Konfliktpotenzial zwischen Schutz und Nutzung hat zugenommen. Den ökologischen Anliegen wird heute mit der vom Bund geforderten Renaturierung Rechnung getragen. Die erfolgreiche Umsetzung entsprechender Massnahmen erfordert Fachpersonen, die über technisches Wissen und über die Kompetenz verfügen, Ökologie mit Hochwasserschutz und Nutzungsforderungen zu vereinbaren.
Zielpublikum und Ziele
Das Angebot richtet sich an Personen mit einem Hochschulabschluss (ETH, Universität, Fachhochschule). Bei entsprechender Erfahrung und Kompetenz steht die Weiterbildung offen für Fachkräfte mit naturwissenschaftlicher und wasserbaulicher Ausrichtung aus Privatbüros, öffentlichen Verwaltung, Energiegewinnung (Wasserkraft) oder NGO's etc., welche ihr Portfolio erweitern möchten. Die Studienleitung prüft eine mögliche Aufnahme.
Nach Abschluss des Zertifikatslehrgangs Gewässerrenaturierung sind Sie in der Lage
- die Auswirkung der Gewässernutzung und Renaturierungsmassnahmen zu erfassen;
- verschiedene Fachgebiete der Renaturierung zu verknüpfen;
- Methoden zur Planung, Umsetzung und Erfolgskontrolle von Renaturierungen anzuwenden;
- Renaturierungsprojekte zu begutachten und zu kommunizieren.
Inhalt
Modul 1: Grundlagen der Renaturierung
- Renaturierung von Fliessgewässern und Auen im globalen und nationalen Kontext
- Fluviale Prozesse
- Ökologie und Biodiversität von Fliessgewässern und Auen
- Modellierung, Fernerkundung und Raumanalyse
- Raumbedarf, Hochwasserschutz und Erfolgskontrolle
Modul 2: Renaturierungsprojekte
- Sanierung Wasserkraft (Restwasser, Schwall, Sunk, Fischgängigkeit)
- Morphologische Massnahmen und Geschiebesanierung
- Umsetzungsstrategie ausgewählter Kantone
Modul 3: Felduntersuchungen und CAS-Abschlussarbeit
- Ökologische und hydromorphologische Feldübungen, Datenauswertung und Interpretation
- Betreute Abschlussarbeit zu einer aktuellen Fragestellung mit Präsentation
Aufnahme und Zugangsvoraussetzungen
Ein Weiterbildungsangebot für Fachkräfte mit naturwissenschaftlicher oder wasserbaulicher Ausrichtung aus Privatbüros, öffentlichen Verwaltung, Energiegewinnung (Wasserkraft) oder NGOs.
Kosten
Bemerkung zu den Kosten: Im Kursgeld inbegriffen sind Unterlagen, Unterrichts- und Prüfungskosten sowie das Zertifikat. Individuelle Verpflegung, Reisekosten, Unterkunft, Literatur und Auslagen für die Abschlussarbeit gehen zu Lasten der Teilnehmenden.
- Modul 1 – Grundlagen der Renaturierung
- Modul 2 – Renaturierungsprojekte
- Modul 3 – Felduntersuchungen und CAS-Abschlussarbeit
Durchführungsort: Die Vermittlung der theoretischen und praktischen Grundlagen erfolgt grösstenteils an der ZHAW in Wädenswil. Exkursionen führen in ausgewählte Regionen der Schweiz.
Methodik
Der CAS ist in drei Module gegliedert. Die Module 1 und 2 können als Weiterbildungsangebot einzeln besucht werden, sofern freie Plätze zur Verfügung stehen. Anerkannte Fachpersonen aus der Schweiz vermitteln das Know-how in Vorlesungen, praxisorientierten Übungen und auf Exkursionen. Die im Unterricht und für die Unterlagen verwendete Sprache ist Deutsch oder Englisch und richtet sich nach der Lehrperson.
Unterricht
Der Zertifikatslehrgang dauert rund 12 Monate (inkl. Leistungsnachweis) und kann berufsbegleitend absolviert werden. Er umfasst 22 Präsenztage (exkl. Präsentation CAS-Abschlussarbeit). Zusätzlich vertiefen die Teilnehmenden die Lerninhalte im Selbststudium.