Journalist werden
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Journalist werden: Viele Studienrichtungen führen zum Ziel!
Spannende Storys zu recherchieren und mit interessanten Persönlichkeiten ins Gespräch zu kommen klingt nach deinem Traumberuf? Du möchtest der Leserschaft einer Zeitung umfassende Informationen zu aktuellen oder polarisierenden Geschehnissen liefern und sie somit dabei unterstützen, sich eine eigene Meinung zu bilden? Du willst hinter die Kulissen blicken und vielleicht auch Themen aufs Podest holen, die eher selten thematisiert werden? Dann ist der Beruf Journalist oder Journalistin wie für dich geschaffen!
Wie aber wird man Journalist/in? Um diesen Beruf ausüben zu können, kommen zahlreiche Studiengänge und Ausbildungsmöglichkeiten infrage. Welche das sind, erfährst du in diesem Text. Zunächst wollen wir aber noch ein paar grundlegende Fragen zum Beruf des Journalisten bzw. der Journalistin klären.
Kann jeder Journalistin oder Journalist werden?
Prinzipiell kann jede und jeder, die/der sich dafür interessiert, Journalist/in werden. Da es sich hierbei um eine ungeschützte Berufsbezeichnung handelt, gibt es auch keinen vorgeschriebenen Bildungsweg, d.h. theoretisch kann man auch ganz ohne Studium in diese Branche einsteigen und sich als Journalist oder Journalistin bezeichnen. Gleiches gilt für die Berufsbezeichnungen Reporter/in, Moderator/in, Videojournalist/in, Fotojournalist/in, Redakteur/in, u.v.m.
Jemand, der einen privaten Blog oder YouTube-Channel betreibt und hier Inhalte zu einem gewissen Thema recherchiert, könnte sich also ebenfalls als Journalist/in bezeichnen, obwohl er/sie nicht für ein Medium schreibt und die journalistischen Qualitätskriterien (Aktualität, Richtigkeit, etc.) unter Umständen nicht berücksichtigt.
Eine gute Ausbildung bzw. ein abgeschlossenes Studium (in Kombination mit Praktika oder einem Volontariat) ist aber dennoch entscheidend, um erfolgreich zu werden. Die Berufe sind rar und heiß umkämpft, eingestellt werden nur jene Bewerber/-innen, die ausreichend Erfahrungen und relevante Qualifikationen vorweisen können.
Warum sollte ich Journalist/in werden?
Sinkendes Vertrauen in die Berichterstattung, Fake News und Zeitungssterben: Zugegeben - der Journalismus hatte schon einmal bessere Zeiten. Dennoch, oder gerade deswegen ist es heutzutage aber wichtiger denn je, in dieser Branche Fuß zu fassen. Journalisten und Journalistinnen tragen eine große Verantwortung, denn mit ihren Beiträgen beeinflussen sie die Art und Weise, wie Menschen über gewisse Sachverhalte denken, sie zeigen unterschiedliche Perspektiven auf und tragen somit wesentlich zur Meinungsbildung bei.
Jedoch sind Informationen mittlerweile in Hülle und Fülle im Internet zu finden, die "Gatekeeper-Funktion" der Journalisten und Journalistinnen gerät immer mehr in den Hintergrund. Außerdem kursieren zahlreiche Fake News im Netz, die wiederum einen negativen Einfluss auf die Glaubwürdigkeit des Journalismus ausüben. Der Stellenwert gut recherchierter und faktengetreuer Artikel und Nachrichtenmeldungen in Echtzeit ist somit gestiegen.
Du solltest also Journalistin bzw. Journalist werden, wenn du dazu beitragen möchtest, die Professionalität und Vertrauenswürdigkeit der Branche wiederaufzubauen und nachhaltig zu stärken. Es ist ein forderndes und dynamisches Berufsfeld, das v.a. Berufseinsteiger/-innen einiges abverlangt, im Umkehrschluss aber auch unglaublich bereichernd ist.
Wer ist ein/e Journalist oder Journalistin?
Ein Journalist bzw. eine Journalistin ist grundsätzlich jemand, der/die:
- hauptberuflich für ein Medium oder ein Medienunternehmen arbeitet (z.B. Print-Zeitung, Online-Redaktionen, Fernsehen, Radiosender, Nachrichtenagentur)
- redaktionelle Beiträge konzipiert, also z.B. Texte und Artikel schreibt, Videos erstellt, im Fernsehen die Nachrichten moderiert oder im Radio/Rundfunk als Sprecher/in arbeitet, etc.
- angestellt oder als freie/r Mitarbeiter/in tätig ist (für die geleistete Arbeit also Geld verdient)
Wie und wo arbeiten Journalist/-innen?
Journalisten und Journalistinnen sind in den unterschiedlichsten Bereichen anzutreffen. Sie arbeiten beispielsweise für Zeitungen (z.B. für die Tageszeitung oder Lokalzeitung), Zeitschriften oder andere Printmedien, sind im Hörfunk bzw. Radio sowie im Fernsehen/TV tätig, gelegentlich auch in der Meinungsforschung oder Öffentlichkeitsarbeit/PR. Selbstverständlich sind sie auch im Online-Journalismus anzutreffen, wo sie für die Konzeption und Gestaltung von Beiträgen zuständig sind, die u.a. im E-Paper einer Zeitung veröffentlicht werden.
Zu den wesentlichen Aufgaben eines Journalisten/einer Journalistin zählen die Recherche, das Führen von Interviews sowie die anschließende Erstellung der Texte und Artikel (z.B. Reportagen, Kommentare, etc.). Oft sind Journalist/-innen auch für die Bereitstellung der dazu passenden Bilder/Fotos sowie für das Lektorieren und Redigieren der Texte zuständig. Schreiben Journalist/-innen für ein Medium, sind sie häufig diversen Ressorts zugeordnet. Hierzu zählen beispielsweise die Ressorts Politik, Wirtschaft, Sport oder Kultur/Feuilleton. Ebenso finden sich Journalisten und Journalistinnen, die auf ein gewisses (Nischen-)Gebiet spezialisiert sind und z.B. als Sportjournalist/in arbeiten.
Journalist/-innen haben unterschiedliche Berufsbezeichnungen. So können sie als Redakteure und Redakteurinnen bzw. Redaktionsmitarbeiter/-innen arbeiten oder als Moderatoren und Moderatorinnen sowie Reporter und Reporterinnen beschäftigt sein. Höhere Positionen sind die als Chefredakteur/in, Herausgeber/in, Ressortleiter/in oder Chef/Chefin vom Dienst (CvD).
Die Anstellungsverhältnisse in der Branche können variieren, so gibt es einige Journalist/-innen in Festanstellung. Viel häufiger als die feste Anstellung sind allerdings freie Dienstverträge. Freie Journalist/-innen werden in der Regel pro Text bezahlt und haben flexible Arbeitszeiten, sind für die Beschaffung der Aufträge aber auch selbst verantwortlich.
Eigne ich mich für den Beruf als Journalist/in?
Du bist neugierig, liebst es zu schreiben, Orthografie ist für dich kein Fremdwort und du hast eine ausgezeichnete Ausdrucksweise? Du kannst Informationen prägnant auf den Punkt bringen, Sachverhalte kritisch hinterfragen und Content für unterschiedliche Zielgruppen erstellen? Das sind schon einmal wesentliche Voraussetzungen, um als Journalist/in zu arbeiten, aber es ist noch lange nicht alles!
In der nachfolgenden Checklist siehst du die wichtigsten Eigenschaften, die bereits beim Einstieg ins Studium bzw. in die Ausbildung wichtig sind:
- Gute Allgemeinbildung
- Interesse am Weltgeschehen sowie an Kunst, Kultur, etc.
- Gute Deutsch- und Fremdsprachenkenntnisse (v.a. Englisch)
- Großes Interesse an Medien (z.B. Social Media, Fernsehen, Radio, Printmedien, usw.)
- Offenheit und Kontaktfreude
- Stressresistenz und Durchhaltevermögen
- Genauigkeit (v.a. bei Recherchearbeiten)
- Verantwortungsbewusstsein
- Eigeninitiative und Selbstständigkeit
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
- Reisebereitschaft
- Technisches und digitales Know-how bzw. Interesse (EDV-Kenntnisse, Umgang mit Content Management Systemen, Big Data und Statistiken, SEO, KI, Algorithmen, Webdesign, Bildbearbeitung, etc.)
Technische Kompetenzen im Journalismus?
Hast du dich besonders über den letzten Punkt gewundert? Tatsächlich sind technische Kompetenzen für dieses Berufsbild nicht unwesentlich. In Berufsfeldern, in denen du dich mit Medienformaten wie Hörfunk oder Videos auseinandersetzt, liegt es ganz klar auf der Hand, dass du dich z.B. mit der Rundfunkübertragung auskennen oder eine Kamera bedienen können musst. Auf Sozialen Netzwerken solltest du quasi zuhause sein, da die meisten Medien (mittlerweile auch Qualitätszeitungen) auf einen guten Social-Media-Auftritt Wert legen.
Die technische und digitale Medienkompetenz wird aber auch abseits dessen immer wichtiger. Teile der Berichterstattung können heutzutage mithilfe von Algorithmen automatisiert werden - man spricht in diesem Zusammenhang auch vom "Algorithmic Journalism". Dies ist im Sportjournalismus bereits gang und gäbe bzw. überall dort, wo es sich lediglich um eine Bereitstellung konkreter Daten handelt (so z.B. auch bei Wetterberichten).
Diese Form künstlicher Intelligenz soll den Beruf des Journalisten/ der Journalistin aber nicht bedrohen oder ersetzen, im Gegenteil: Dadurch, dass Algorithmen routinierte Recherchearbeiten übernehmen, haben die Journalist/-innen mehr Zeit für ausführliche Hintergrundberichte und Reportagen. Außerdem ist Technik nie unfehlbar, die Erzeugnisse einer KI müssen vor ihrer Veröffentlichung immer kontrolliert werden. Darüber hinaus fehlt der automatisierten Variante selbstverständlich auch die persönliche, emotionale und kreative Note, weshalb diese lediglich als Ergänzung zum klassischen Journalismus angesehen werden kann.
Ebenso benötigen Journalisten und Journalistinnen der Zukunft eine generelle Offenheit neuen Formaten gegenüber: Waren Social Media und multimediale Mediengattungen lange Zeit Neuland, gibt es mittlerweile ganz andere Wege, um Informationen zu vermitteln. So hat der Journalismus beispielsweise die Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) für sich entdeckt. Im "Immersiven Journalismus" haben die Rezipient/-innen u.a. die Möglichkeit, mittels VR-Brillen oder in Online-Games, in eine Story einzutauchen und diese viel intensiver zu erleben, als es durch das bloße Lesen möglich ist.
Wie werde ich Journalist/in?
Nun aber zur wichtigsten Frage überhaupt: Wie kann ich Journalistin oder Journalist werden?
Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Berufsbezeichnung Journalist/in nicht geschützt, ein Studium ist für diesen Job demnach nicht erforderlich, einen konkreten Bildungsweg gibt es nicht. Dennoch solltest du, vor allem um bei renommierten Medienhäusern Fuß zu fassen, eine gute Ausbildung vorweisen können.
Ein Studium - egal, ob an einer Universität oder Fachhochschule - sowie ein Praktikum und/oder Volontariat sind in diesem Fall also von großem Vorteil. Hierbei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, denn es gibt nicht bloß das eine Studium, das zur Berufsausübung befähigt.
Einstiegsmöglichkeiten in den Journalismus gibt es viele. Die beliebtesten Wege führen z.B. über ein:
- allgemeines Studium (z.B. Journalismus, Publizistik, Kommunikationswissenschaften, Medienwissenschaften)
- spezielles Studium (z.B. Modejournalismus, Musikjournalismus, Sportjournalismus, Fotojournalismus)
- anderes Fachstudium (z.B. BWL, Jura/Recht, Medizin, Sport, Geschichte, Politologie) + weitere Spezialisierung (z.B. durch Journalistenschulen, Praktika, Volontariat)
Auch die Kombination aus einem praxisorientierten Journalismus-Studium (z.B. an einer Fachhochschule) und einem Fachstudium (z.B. Politikwissenschaft) kann eine gute Möglichkeit darstellen, um als Journalist/in durchzustarten. Zwei Studiengänge parallel zu absolvieren ist allerdings eine sehr aufwändige und zeitintensive Option, die aber durchaus einen positiven Einfluss auf die Karrieremöglichkeiten haben kann.
Generell erweist sich die Spezialisierung auf Nischenbereiche als vorteilhaft, wenn man einen erfolgreichen Karriereweg einschlagen möchte. Im technischen oder medizinischen Bereich sind journalistische Stellen beispielsweise weniger hart umkämpft als im Kultur- oder Kunst-Sektor.
Praxis: Das A und O im Journalismus
Was jedoch immer wichtig ist: Praxiserfahrung! Egal, ob du dich für einen der Klassiker (wie Publizistik oder Journalismus), ein spezielles Studium (z.B. Modejournalismus) oder ein anderes Fach (z.B. Wirtschaft) entschieden hast - ohne praktische Erfahrung wirst du nicht weit kommen. Es ist daher wichtig, sich bereits früh für Praktika oder Freelancer-Jobs zu bewerben und ein Netzwerk aufzubauen. Nach dem Studium kannst du auch noch ein Volontariat absolvieren, dies ist v.a. in Deutschland der typische Einstieg in die Branche.
Journalist werden: Das sind die besten Studiengänge für deinen Traumberuf
Jetzt reden wir aber mal Klartext. Das sind die beliebtesten Studienrichtungen, die zum Beruf des Journalisten bzw. der Journalistin führen:
Konkret: Journalismus/Journalistik
In einem Studium, das sich allgemein auf journalistische Themen spezialisiert, werden Studierende praxisnah auf den späteren Arbeitsalltag vorbereitet. Im Rahmen einer solchen akademischen Journalistenausbildung werden daher z.B. die Grundlagen des Journalismus, der Kommunikation und des journalistischen Arbeitens vermittelt, ebenso erlangen Studenten und Studentinnen Einblicke in die jeweilige Medienlandschaft bzw. in das Mediensystem an sich.
Sie beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Mediengattungen und bekommen ein Gespür dafür, wie Beiträge und Texte für diese diversen Formate zu produzieren sind. Inhalte wie Medienrecht, Medientheorie, Medienethik, -politik und -geschichte, Journalismusforschung, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Statistik oder Medien und Gender dürfen hier selbstverständlich auch nicht fehlen.
Die Studiengänge sind häufig von Praktika und Praxisphasen durchzogen. Auch ein Auslandssemester ist häufig möglich oder vorgeschrieben, sodass Studierende ihre Kenntnisse direkt in der Praxis erproben können.
Journalismus + Management oder Public Relations
Gelegentlich werden Journalistik-Studiengänge auch mit den Themen Public Relations (PR) bzw. Unternehmenskommunikation kombiniert. Dadurch werden die Studieninhalte z.B. um solche der strategischen Kommunikation ergänzt. Studiengänge, die den Journalismus mit dem Medienmanagement vereinen bzw. generell auf das Management von Medien ausgerichtet sind, können ebenso zum Traumberuf führen.
Speziell: Modejournalismus, Sportjournalismus, Fotojournalismus, etc.
Inhaltlich weichen Studiengänge wie Modejournalismus, Sportjournalismus, Musikjournalismus, Onlinejournalismus, Medizinjournalismus, Fotojournalismus, Wissenschafts- oder Technikjournalismus nicht so sehr vom klassischen Journalistik-Studium ab, jedoch weisen sie einen viel themenspezifischeren Schwerpunkt auf.
Journalistische Grundlagen und Mediengattungen oder Inhalte wie Medienrecht und -ethik, Medienökonomie, Recherche- und Interviewtechniken kommen also auch in einem solch speziellen Studiengang nicht zu kurz, mit von der Partie sind dann aber auch Themen wie z.B. Typographie und Layout, Bild- und Textgestaltung, Portraitfotografie, Musikgeschichte, Sprechtraining, Live-Entertainment, Grundlagen der Sportwissenschaften, Blogging, Modetheorie und Trendgestaltung, Datenjournalismus, Mathematik und Technische Chemie oder BWL.
Wissenschaftlich: Publizistik, Kommunikations- oder Medienwissenschaften
Mehr Theorie als Praxis bieten dir die Studiengänge Publizistik, Kommunikations- oder Medienwissenschaften. Journalistische Themen spielen in diesen Studiengängen selbstredend eine große Rolle, jedoch werden auch verstärkt Inhalte zur Kommunikation, zu Massenmedien und zur Kommunikations- sowie Medienpsychologie gelehrt. Studierende beschäftigen sich z.B. zusätzlich mit der Medienwirkung und Mediennutzung, dem Medienwandel, Medienmanagement, mit politischer Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.
Ebenso lernen sie die Strukturen und rechtlichen Rahmenbedingungen des Mediensystems sowie die unterschiedlichen Textgattungen kennen. Auch die Sozialen Netzwerke, Film- und Theaterwissenschaften und die Medienpädagogik können in den Studiengängen der Fachrichtung Fokusthemen sein.
Andere Fächer: Politikwissenschaften, Germanistik, Geschichte, Kultur, Wirtschaft...
... Sportwissenschaften, Recht, Medizin, Tourismus, Bekleidungstechnik, u.v.m. Immer beliebter wird der Quereinstieg in den Beruf des Journalisten/der Journalistin. Das heißt, dass du auch mit einem Bachelor in Politikwissenschaften, Germanistik oder Geschichte journalistische Berufe ausüben kannst. Gleiches gilt für ein philosophisches, sprachwissenschaftliches, kunst- oder kulturwissenschaftliches, technisches oder medizinisches Studium.
Der Einstieg in diesen vielseitigen Beruf gelingt dir ebenso, wenn du BWL/Wirtschaft oder Jus/Jura studiert hast. Kannst du einen Abschluss in einem solchen Fachbereich vorweisen, hast du umso bessere Karten, wenn du in einem Nischenbereich arbeiten willst, denn hier besitzt du bereits Expertenwissen. Wichtig ist, dass du dich als Quereinsteiger/in zusätzlich darum kümmerst, journalistische Kompetenzen aufzubauen (z.B. durch ein Volontariat oder den Besuch einer Journalistenschule).
Journalist werden ohne Studium?
Auch gänzlich ohne Studium kann man in die journalistische Karriere starten, jedoch ist das eher selten der Fall. Es gibt folgende zwei Möglichkeiten, die dir Karrieremöglichkeiten bieten und nicht immer ein Studium erfordern:
Volontariat
Ein Volontariat - umgangssprachlich "Volo" genannt - ist quasi eine betriebliche Ausbildung, in der die unterschiedlichen Stationen in einem Medienunternehmen bzw. die Ressorts einer Redaktion innerhalb mehrerer Monate (Ausbildungsdauer bis zu 24 Monate) durchlaufen werden. Volontariate werden nicht nur im Print- oder Online-Bereich angeboten, sondern können auch bei einem Fernseh- oder Radiosender sowie in der Öffentlichkeitsarbeit absolviert werden.
Das Volontariat kann entweder nach einem Hochschulstudium (mit oder ohne journalistischem Fokus) oder direkt nach der Schule durchlaufen werden. Neben einem Schulabschluss (Abitur/Matura) ist hierfür ein Mindestalter von 18 Jahren erforderlich. Es kann aber durchaus sein, dass Anbieter eines Volontariats ein begonnenes oder abgeschlossenes Hochschulstudium und/oder Berufserfahrung fordern.
Das Gehalt, das während des Volontariats ausbezahlt wird, ist tarifvertraglich geregelt, variiert aber dennoch je nach Unternehmen. Und auch inhaltlich unterscheidet sich ein Volontariat je nach Anbieter, angehende Volontär/-innen sollten sich also im Vorhinein ausführlich darüber informieren. Ähnlich wie ein Volontariat, aber nicht dasselbe, ist ein Trainee.
Journalistenschule
An Journalistenschulen wird ebenso eine umfassende und professionelle Journalistenausbildung ermöglicht. Ähnlich wie bei einem Volontariat lernen die Teilnehmenden die unterschiedlichen journalistischen Darstellungsformen kennen, werden in der Erstellung von Texten sowie in Recherchearbeiten geschult und bestmöglich auf ihr künftiges Journalistendasein vorbereitet.
Ein abgeschlossenes Studium ist ebenso nicht zwingend notwendig, um an einer Journalistenschule angenommen zu werden, kann aber durchaus von Vorteil sein. Journalistische Erfahrungen können ebenso nicht schaden - und seien es nur eine freiwillige Mitarbeit bei einer Schülerzeitung oder der Betrieb eines Blogs. Eine Journalistenausbildung findet sich auch an anderen Einrichtungen, wie beispielsweise an speziellen Akademien, Kollegs oder Kuratorien. Aufwändige Bewerbungsverfahren und Aufnahmetests sind an einer Journalistenschule nicht selten, da nur wenige Ausbildungsplätze vorhanden sind.
Wie viel verdienen Journalisten und Journalistinnen?
Deine Gehaltsaussichten als Journalist/in sind in hohem Maße davon abhängig, wo du in welcher Position für welches Medium arbeitest. Auch die Berufserfahrung ist ein wesentliches Kriterium. Freie Journalisten und Journalistinnen werden beispielsweise oft pro Auftrag bezahlt, d.h. entweder pro Zeichen (Centbetrag für jedes Zeichen in einem Artikel) oder pro Text - reich wird man damit also eher nicht. Redakteure und Redakteurinnen können mit einem Einstiegsgehalt von ca. EUR 2.000 bis 2.500 pro Monat (brutto) rechnen, je nach konkretem Arbeitgeber kann dieses Gehalt aber auch niedriger oder höher ausfallen.