Heilpädagogik Studium 1 Studiengang in der Schweiz
Inhaltsverzeichnis
Das Bachelor-Studium Heilpädagogik
Körperliche und geistige Beeinträchtigungen, aber auch schon sprachliche Behinderungen, erschweren den betroffenen Menschen die Teilnahme an unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft, sie brauchen daher oft eine gezielte Förderung.
Bachelor-Studiengänge im Feld der Heilpädagogik vermitteln ihren Studierenden genau die Kompetenzen, Fähigkeiten und Informationen, die sie brauchen, um diese gezielte Förderung und Hilfe bereitstellen zu können.
Dabei ist die Behindertenrechtskonvention, ein internationaler Vertrag, in dem es um die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigung geht (Förderung, Schutz und Gewährleistung ebendieser), mittlerweile im Gesetz verankert und thematisch sehr stark mit dem Studiengang verbunden. Der Heilpädagogik-Studiengang verknüpft erziehungswissenschaftliche Komponenten mit einer Reihe anderer Disziplinen (beispielsweise Psychologie, Medizin, Recht), um Inklusion sicherstellen zu können.
Typischerweise beginnt das Studium mit den historisch-theoretischen Grundlagen des Fachs, ergänzt durch erziehungswissenschaftliche Elemente. Studierende werden vor allem mit psychologischen Kenntnissen vertraut gemacht, um auch diese Dimension der Heilpädagogik verstehen zu können. Dazu kommen im Studiengang die anthropologischen Aspekte der Heilpädagogik sowie eine Einführung in die rechtlichen Rahmenbedingungen heilpädagogischen Handelns. Die Studierenden befassen sich in ihren Studiengängen außerdem mit den medizinischen Grundlagen des Faches und erhalten Einblick in die soziologischen Dimensionen der Heilpädagogik.
Des Weiteren werden Methoden-Kenntnisse der empirischen Sozialforschung vermittelt. Ein umfangreicher Block widmet sich den typischen heilpädagogischen Konzepten wie etwa der Diagnostik (z.B. von Wissen, von Lernstand oder Lernhemmnissen, etc.). Die Studierenden schärfen ihr späteres berufliches Werkzeug, insbesondere die Kommunikation, erlernen im Studiengang die adäquate Beratung von Klienten und Klientinnen sowie die Gesprächsführung und wie man in solchen Situationen passend handeln kann.
Studierende befassen sich auch ausführlich mit der Praxis und der Profession Heilpädagogik, um analytische Kenntnisse über mögliche spätere Handlungsfelder zu erlangen. Die meisten Studiengänge sehen mehrere verpflichtende Praktika oder aber ein ganzes Praxissemester vor.
Klinische Heilpädagogik und Sozialpädagogik
Universität Freiburg / Université de Fribourg
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yelosmiley - stock.adobe.comAblauf, Dauer und Studienabschluss
Je nach Hochschule und konkretem Studiengang können 180-210 ECTS-Punkte erreicht werden. Die Studienform kann dabei Vollzeit (Vollzeitstudium) oder berufsbegleitend sein, teilweise kann man das Heilpädagogik-Studium, je nach Hochschule, auch auf Lehramt studieren.
Das Heilpädagogik-Studium (Bachelor) hat eine Regelstudienzeit von sechs bis sieben Semestern, nur selten finden sich Heilpädagogik-Studiengänge mit einem Ausmaß von nur fünf oder aber acht Semestern.
Die Zulassung zu den Studiengängen erfolgt meistens zum Wintersemester, daher liegt das Ende der Bewerbungsfrist oft im März oder im Juli. Bei manchen Hochschulen kann man sich jedoch auch ganzjährig für das Heilpädagogik-Studium bewerben. Anbieter der Studiengänge sind Hochschulen, also z.B. Universitäten, aber auch Medical Schools. In Deutschland kann man Heilpädagogik u.a. in Köln, Hamburg, Düsseldorf, Berlin, Nürnberg, Münster, Bochum und Darmstadt studieren, in Österreich in Klagenfurt und in der Schweiz in Freiburg (im Üechtland).
Die Kosten für Bachelor-Studiengänge der Heilpädagogik variieren je nach Hochschule, liegen aber meistens im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich pro Monat - oder aber pro Semester. Das hängt auch davon ab, ob der Anbieter staatlich oder privat ist.
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Aufbau der Bachelor-Studiengänge
Zumeist sieht der Aufbau des Heilpädagogik-Studiums so aus, dass man sich in der ersten Studienphase mit Themen wie den Grundlagen der Heilpädagogik, der Psychologie und des Rechts beschäftigt. Auch Studieninhalte und Kurse zum wissenschaftlichen Arbeiten, zur Kommunikation, zu Spiel und Rhythmus oder zur Inklusion sind Teil der Eingangsphase. Der Heilpädagogik-Studiengang vermittelt den Studenten und Studentinnen außerdem Wissen rund um die Pädagogik, die Physiologie, die Soziologie und die Medizin.
Zur Mitte des Studiums beschäftigt man sich mit den Handlungsfeldern der Heilpädagogik, mit Kunst und Gestaltung, mit der Gesprächsführung sowie mit heilpädagogischen Förderkonzepten. Hier werden aber auch die Neurologie und das Sozialrecht angesprochen. Zusätzlich dazu findet hier oft schon eines der Praktika der Praxisphasen statt.
Das Heilpädagogik-Studium endet mit der Vermittlung von Inhalten aus den Feldern Ethik, Supervision und Beziehungsmanagement. Hier sind bei den meisten Hochschulen auch das zweite Praktikum sowie die Auswahl von Vertiefungsfächern vorgesehen. Außerdem folgt an dieser Stelle das Schreiben der Bachelorarbeit, nach deren Bestehen man den Bachelor of Arts (B.A.) erhält.
Vertiefungen im Heilpädagogik-Studiengang
Die Spezialisierungen in den Bachelor-Studiengängen können dabei in den unterschiedlichsten Management-Bereichen absolviert werden (Pflege-, Krankenhaus-, Selbst- und Qualitätsmanagement), ebenso bietet der Fachbereich Gesundheit die Möglichkeit zur Vertiefung: Health Care, Ernährung und die Erste Hilfe im Rahmen der Heilpädagogik wären hier zu nennen. Ebenfalls können die Kommunikation, die Entwicklungsförderung und Therapieansätze mit unterschiedlichstem Schwerpunkt (Kunst, Spiel, Bewegung) vertieft werden.
Typische Lehrveranstaltungen
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Heilpädagogische Grundlagen und Diagnostik
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Heilpädagogische Handlungsformen und Förderkonzepte
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Ethik und Soziologie
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Aspekte der Psychologie und Medizin
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Inklusion, Bildung und Erziehung
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Therapie in der Heilpädagogik: Kunst, Musik, Spiel
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Sprachförderung, Gesprächsführung
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Selbstmanagement
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Diversität
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Inklusive Pädagogik/ Inklusionspädagogik
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Sozialrecht/-geschichte/-wirtschaft/-forschung
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Entwicklung(-sstörungen) und Förderungen
Voraussetzungen für das Heilpädagogik Studium
Möchte man Heilpädagogik studieren, sind vor Beginn des Studiums zunächst einige (fakultative) Voraussetzungen zu erfüllen.
Persönliche Voraussetzungen
Zu den persönlichen Voraussetzungen, die vorhanden sein sollten, zählt die Fähigkeit, anderen Menschen aufgeschlossen und einfühlsam zu begegnen. Man sollte Spaß an der Beschäftigung mit Menschen haben, eine soziale Ader besitzen und kommunikativ sein. Aber auch ein künstlerisches Gespür sowie eine unternehmerische Ader können in diesem Studium hilfreich sein. Grundsätzlich jedoch sollte das Thema der Inklusion (von Menschen mit Behinderung) eines sein, wonach man sehr stark strebt.
Formelle Voraussetzungen
Zu den formellen Voraussetzungen für Heilpädagogik-Studiengänge zählt zunächst die Hochschulzugangsberechtigung. Man braucht also das Abitur bzw. die Matura, das Fachabitur (Fachhochschulreife) oder die fachgebundene Hochschulreife. Sollte man diese Voraussetzung nicht erfüllen, ermöglichen die Hochschulen das Heilpädagogik-Studium auch dann, wenn man einen Meisterbrief besitzt oder eine Aufstiegsfortbildung von mindestens 400 Stunden absolviert hat. Andernfalls kann man einen Heilpädagogik-Studiengang auch beginnen, wenn man eine entsprechende Berufsausbildung gemacht hat und mindestens zwei bis drei Jahre Berufserfahrung nachweisen kann. Je nach Hochschule gehört in solchen Fällen das Bestehen einer Prüfung vor dem Studium mit zum Auswahlverfahren.
Unabhängig davon, ob man das Abitur bzw. die Matura hat oder eine der anderen Voraussetzungen erfüllt, fordern viele Hochschulen, dass man vor Studienbeginn ein Vorpraktikum in einer entsprechenden Einrichtung absolviert. Oft kann man sich hier jedoch auch zum Beispiel ein freiwilliges soziales Jahr anrechnen lassen.
Aber auch der in Deutschland vorgeschriebene Numerus Clausus (NC) für einen Bachelor of Arts kann beim Heilpädagogik-Studiengang ein wichtiges Thema sein und zu den Zulassungsvoraussetzungen zählen. Ob dieser für den Bachelor jedoch gefordert wird (und in welcher Höhe), ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich, meistens ist das Vorpraktikum jedoch wichtiger als der NC.
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●... es weltweit über eine Milliarde Menschen mit Behinderungen gibt?
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●... weltweit gesehen, Kinder mit Behinderungen eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, eine Schule zu besuchen?
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●... es das Ziel der UN-Behindertenrechtskonvention ist, eine inklusive Gesellschaft – also die uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen – zu fördern?
Beruf und Verdienstmöglichkeiten nach dem Bachelor-Studium Heilpädagogik
Absolventen und Absolventinnen des Studiums Heilpädagogik arbeiten mit Menschen, die eine Behinderung haben, egal ob diese geistiger oder körperlicher Natur ist. Sie können dabei Menschen jeder Altersgruppe begleiten und bilden, in der Erziehung tätig sein oder Menschen mit Förderbedarf unterstützen.
Im Mittelpunkt der Aufgaben von Heilpädagogen und -pädagoginnen steht dabei die Aufgabe, die Betroffenen in ihrem Leben auf professionelle Weise zu unterstützen.
Kinder und Jugendliche
Nach dem Studiengang Heilpädagogik können Absolvent/-innen unter anderem mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Sie werden zum Beispiel in integrativen Kindertagesstätten, in Tagesbildungsstätten und Kindergärten, in heil- und sonderpädagogischen Tagesstätten oder in Sonderschulen und anderen Bildungseinrichtungen für Menschen mit Behinderung beruflich tätig. Als Heilpädagogin und Heilpädagoge mit Bachelor of Arts-Abschluss findet man aber auch in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, in Praxen der Kinder- und Jugendpsychotherapie und -psychiatrie sowie in Beratungsstellen zur Früherkennung und Frühförderung Arbeit. Hier ist oft das Ziel, die eigenen Kompetenzen einzusetzen, um eine gute Basis für die optimale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen herzustellen.
Erwachsene
Im Mittelpunkt des Berufes können zudem Erwachsene stehen. Studiengänge dieser Fachrichtung befähigen dann zur Arbeit in psychiatrischen Einrichtungen und Krankenhäusern der sozialpädagogischen Familienhilfe, in der Erwachsenenbildung, in berufsbildenden Einrichtungen und Werkstätten sowie in der ambulanten Behindertenhilfe oder in sozialpädiatrischen Zentren. In diesem Bereich unterstützen Heilpädagogen und -pädagoginnen jedoch nicht nur die Personen mit Beeinträchtigung, sondern ebenfalls deren Angehörige. Kraft zu schenken und Probleme zu besprechen ist hier Teil ihrer Betreuung.
Senior/innen
Nach dem Studiengang steht außerdem ein Beruf in heilpädagogischen Praxen und in der Geriatrie zum Angebot. Als Heilpädagogin und Heilpädagoge kann man die erlernten Inhalte und Kompetenzen auch in Freizeiteinrichtungen oder im Bereich der Rehabilitation umsetzen. Bei der Arbeit mit Senior/-innen können Heilpädagogen und Heilpädagoginnen ihren Fokus aber auch auf Aufgaben im Rahmen der Altenhilfe legen. Hierzu zählt die Arbeit in Wohnheimen und Wohngruppen oder in heilpädagogischen Heimen und Pflegestellen.
Außerdem besteht die Möglichkeit, nach einem anschließenden postgradualen Studium sowie einer Promotion im Bereich Forschung und Lehre an Fachhochschulen und Universitäten zu arbeiten und Karriere zu machen. Die Berufsaussichten sind also gut - und das Gehalt liegt tendenziell im mittleren Bereich, steigt aber mit steigender Berufserfahrung noch einmal an. Je nach Land gibt es beim Gehalt jedoch Unterschiede.
Berufsbeispiele
FAQ
Was kann ich nach dem Studium Heilpädagogik machen?
Berufsfelder und Tätigkeiten liegen in Rehabilitationszentren, in Bildungseinrichtungen, Kindertagesstätten, Werkstätten und Wohnheimen, aber auch in der Kinder- und Jugendhilfe, in allen Bereichen des Sozialwesens und der Sonderpädagogik sowie in der Altenhilfe.
Wie lange dauert das Studium Heilpädagogik?
Bis zum Hochschulabschluss dauert ein Heilpädagogik-Studiengang in der Regel sechs bis sieben Semester.
Was macht man im Heilpädagogik-Studium?
Auf dem Lehrplan stehen Themen wie die Integration, die Heilpädagogik und deren Maßnahmen sowie Umsetzung, psychologisches und ethisches Grundlagenwissen sowie die Bildung und Förderung. Es geht dabei stark um die Teilhabe beeinträchtigter Menschen und um inklusive Pädagogik.
Was kostet ein Heilpädagogik-Studium?
Die Kosten (Studiengebühren) für einen Heilpädagogik-Studiengang belaufen sich auf einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich pro Monat oder pro Semester - je nach Hochschule.
Ist es schwer, Heilpädagogik zu studieren?
Das Studium Heilpädagogik wird dir besonders leicht fallen, wenn du einfühlsam, aufgeschlossen, kommunikativ, unternehmerisch und künstlerisch bist. Überprüfe deine Eignung für das Studium Heilpädagogik mit unserem Studienwahltest.
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●du willst, dass auch Menschen mit Behinderungen oder Verhaltensstörungen und Verhaltensauffälligkeiten gänzlich am Leben teilhaben können.
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●Soziale Arbeit, Interaktion und Inklusion genau deins sind.
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●Empathie und Geduld dein zweiter Vorname sind.