Fragekategorien im Interview

Kapitelauswahl:

Überblick über die Fragekategorien

Welche Fragen erwarten mich beim Bewerbungsinterview? Das ist die Frage, die jede/n Bewerber/in brennend interessiert. Ich habe dazu eine Erhebung im Rahmen meiner eigenen Diplomarbeit gemacht und bin zu folgendem Erkenntnis gekommen: Am häufigsten werden Fragen zum Lebenslauf gestellt (86%). Darauf folgen Persönlichkeitsfragen (80%), Fragen zur Leistung und zur sozialen Kompetenz mit je 78%, Fragen zum Durchhaltevermögen (70%) und Aufwärmfragen in der Eingangsphase des Interviews (68%). Die geringste Häufigkeit weisen Wissensfragen auf (22%).

Fragen zur Studienwahl und zu den Berufszielen

Die Frage „Warum wollen Sie hier studieren?“ kommt in beinahe jedem Bewerbungsgespräch vor. Hier gilt es darzulegen, in welchen Bereichen deine beruflichen Ziele liegen und wieso du denkst, dass dich der betreffende Studiengang optimal darauf vorbereitet. Diese zentrale Frage im Auswahlverfahren musst du unbedingt schlüssig beantworten können. Wie du dazu eine überzeugungskräftige Argumentationskette aufbaust, erfährst du im Kapitel Motivationsschreiben.

Aufwärmfragen

Der/die Interviewer/in versucht mit diesen Fragen das Eis zu brechen. Jedes Interview stellt eine hohe psychische Belastung für den/die Interviewte/n dar. Fragen nach dem Befinden oder dem Wetter und andere Belanglosigkeiten stehen hier an der Tagesordnung.

Fragen zum Lebenslauf

Meist liest sich der/die Interviewer/in vor dem Interview deinen Lebenslauf durch. Er sucht sich die für ihn/sie interessanten Punkte heraus, die er/sie dann mit dir bespricht. Dies können entdeckte Lücken in der Ausbildung oder im beruflichen Werdegang sein, oder aber auch interessante Auslandsaufenthalte, besondere Erfolge oder Kenntnisse und Ähnliches. Auf jeden Fall solltest du deinen Lebenslauf auswendig kennen. Es ist einfach unangenehm nicht zu wissen, in welchem Jahr man das Abitur abgelegt hat, oder wann man seine letzte berufliche Stelle gewechselt hat.

Fragen zur Persönlichkeit

Du wirst über deine Stärken und Schwächen, deine Neigungen und Abneigungen, deine Interessen und Desinteressen gefragt. Man will von dir wissen, was dich persönlich auszeichnet, was dich von den anderen Bewerber/-innen abhebt, welche Fehler du schon begangen hast und welche Erfolge dir geglückt sind. Zusätzlich werden deine Teamfähigkeit und die Art deines Umgangs mit anderen Menschen beleuchtet. Man will wissen, wie du deine Vorgesetzten und Kolleg/-innen behandelst und welches Verhalten du in unterschiedlichen sozialen Situationen an den Tag legst.

Fragen zur Leistungsmotivation

Es wird überprüft, ob du ernsthaft an der Hochschule studieren willst, oder ob du dich einfach spontan ohne weitere Überlegungen beworben hast. Die Frage „Warum wollen Sie hier studieren?“ kommt (zum Teil auch in versteckter Form) in fast jedem Bewerbungsgespräch vor. Diese musst du, wie bereits erwähnt, schlüssig beantworten können. Erkläre, in welchen Bereichen deine beruflichen Ziele liegen und wieso du denkst, dass dich ausgerechnet dieser Studiengang optimal darauf vorbereitet (siehe Kapitel Motivationsschreiben). Zusätzlich will man von dir wissen, was deinen Studienerfolg fördern oder negativ beeinflussen könnte. Man versucht dein persönliches Leistungsniveau zu ermitteln und so festzustellen, ob du immer nur das Notwendigste leistest oder immer dein Bestes gibst. Zusätzlich versucht man festzustellen, wie schnell du die Flinte ins Korn wirfst, wenn einmal etwas nicht nach deinem Willen geht. Ein Hochschulstudium dauert in der Regel drei Jahre und das ist eine lange Zeit. Man möchte keine Bewerber/-innen aufnehmen, die dem Lerndruck nicht standhalten und daher das Studium abbrechen, sobald es ein bisschen anstrengender wird.

Druck und Stressfragen

Druck und Stressfragen sind bei allen Bewerber/-innen gefürchtet. Sie sind angriffig, gemein oder unverschämt, sollen dich reizen und dich aus der Reserve locken. Man will sehen, wie du in diesen Situationen reagierst – empört und wütend oder ruhig und sachlich. Letzteres ist die beste Wahl. Wirst du mit diesen Fragen konfrontiert, muss dir klar sein, dass dein/e Gesprächspartner/in natürlich nicht wirklich so über dich denkt.