Bewährungshelfer/in werden
Bild: contrastwerkstatt / Fotolia.comWie werde ich Bewährungshelfer/Bewährungshelferin?
Um ein erfolgreicher Bewährungshelfer bzw. eine erfolgreiche Bewährungshelferin zu werden, wird im Normalfall ein Studium der Sozialen Arbeit oder Sozialpädagogik vorausgesetzt. Auch möglich ist die akademische Ausbildung zum Psychologen/zur Psychologin bzw. Psychotherapeuten/in. Eine solche Ausbildung ist in Deutschland, Österreich und in der Schweiz eine Option, da der Umgang mit Straftätern bzw. Straftäterinnen sehr anspruchsvoll sein kann und behutsame Aufsicht gefragt ist.
Um den Verurteilten die Hilfestellung zu gewähren, die sie benötigen, sind die Fachkenntnis und der umsichtige Umgang mit Menschen wichtig. Dies wird in den genannten Studiengängen stark thematisiert und vermittelt.
Nach dem Bachelor gibt es dann für jede/n noch die Möglichkeit, sich im Zuge eines Master-Studiums weiter zu spezialisieren. Dies ist jedoch nicht verpflichtend, um einen Beruf in der Bewährungshilfe ergreifen zu können.
Mögliche Studiengänge:
- Sozialarbeit
- Sozialpädagogik
- Psychologie/Psychotherapie
- Beratung, Betreuung und Koordination in psychosozialen Einrichtungen
- Sozialpsychiatrie
- Suchtberatung und Prävention
- Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit
Weiterbildung nach dem Studium
Auch nach dem Studienabschluss müssen Bewährungshelfer/-innen auf dem aktuellsten Forschungsstand bleiben. Hierfür müssen sie regelmäßig Kurse besuchen, um ihre Qualifikationen zu erneuern. Auch Spezialausbildungen können nach dem Studium absolviert werden. Hierbei gibt es beispielsweise die Möglichkeit, sich auf Jugendliche oder Familien zu spezialisieren und diese während einer Bewährungsstrafe zu beraten.
Voraussetzungen
Um Bewährungshelfer/in zu werden, ist eine Vielzahl an Eigenschaften und Charakterzügen nötig. Beispielsweise ist die Freude an der Arbeit mit Menschen eine essenzielle Voraussetzung. Des Weiteren sollte jede/r Bewährungshelfer/in eine gewisse persönliche Nervenstärke mitbringen, um auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und Herausforderungen rasch zu meistern. Diese sollte man auch frühzeitig erkennen können, um die Verurteilten vor Gericht und auch im Alltag davor zu bewahren bzw. sich rechtzeitig Strategien und Vorgehensweisen zu überlegen. Ein analytisches Denkvermögen ist dabei sehr hilfreich.
Auch bei der mentalen und administrativen Unterstützung der Straftäter/-innen vor Gericht sind Informationen zu Folgen und Bewährungszeit einzelner Straftaten und deren analytische Verknüpfung wichtige Voraussetzungen für Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer. Diskretion und Verschwiegenheit sind besonders im Umgang des Bewährungshelfers/der Bewährungshelferin mit dem Gericht wichtige Voraussetzungen, um den Aufgaben gerecht zu werden. Des Weiteren ist ein gutes Gedächtnis von Vorteil, da du bei Berufen, die mit der Justiz zu tun haben, die Grundzüge des Strafgesetzbuchs (StGb) kennen und damit umgehen können solltest.
Da zum Job der Bewährungshilfe zusätzlich viele administrative Tätigkeiten gehören, ist auch ein gewisses Organisations- und Kommunikationsgeschick von großem Vorteil. Du solltest dich auch mit Öffentlichkeitsarbeit beschäftigen können und eine Freude an der Koordination von Terminen mitbringen.
Die wichtigsten Voraussetzungen im Überblick:
- Freude an der Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen
- Diskretion
- Mentale Stärke
- Analytisches Denkvermögen
- Problemlösungskompetenz
- Fähigkeit zur Reflexion
- Administrative Fähigkeiten und Organisationsgeschick
Berufsbild - Was macht ein/e Bewährungshelfer/in?
Als Bewährungshelfer/in stehst du verurteilten Menschen in einer sehr schwierigen Zeit zur Seite. Du benötigst eine gewisse Menschenkenntnis, da du die erste Ansprechperson für die Betroffenen bist und sie mit Rat und Tat unterstützt. Du hilfst dabei, diverse Probleme rechtzeitig zu erkennen und zu analysieren, um eine Lösungsstrategie zu entwickeln. Auch bei sozialen Schwierigkeiten sind Bewährungshelferinnen und -helfer für ihre Klienten und Klientinnen da, um Kontakte zu vermitteln und Tipps zu geben. Dies sind wichtige Beiträge zur Resozialisierung, die viele Straftäter/-innen nur dank ihren Bewährungshelferinnen und -helfern meistern. Du hilfst ihnen bei vielen Dingen, die für den Alltag essenziell sind, wie z.B. bei der Wohnungssuche, Jobsuche oder bei der Anmeldung zu Schulungen, etc.
Neben der klassischen Betreuung der Betroffenen während und nach ihrer Freiheitsstrafe fungieren Bewährungshelfer/-innen auch als Bindeglied zwischen dem/der Verurteilten und dem Gericht. Du triffst dich regelmäßig mit deinen Klienten und Klientinnen, um einen Überblick und die Aufsicht über ihr "neues" Leben zu bewahren und dem Gericht die Fortschritte zu berichten.
Gegenüber jedem anderen hast du jedoch eine Verschwiegenheitspflicht. Zu den Aufgaben eines Bewährungshelfers bzw. einer Bewährungshelferin gehört es jedoch auch, Verstöße gegen die Auflage durch die Verurteilten den verantwortlichen Personen der Justiz bzw. der Gerichte zu melden, um so für die weitere gerechte Vollstreckung der Strafe (z.B. in Haft) zu sorgen.
Tätigkeiten der Bewährungshilfe im Überblick
- Unterstützung der Verurteilten bei der Lösung diverser Probleme (sozialer und finanzieller Natur)
- Informationsbereitstellung über Termine vor Gericht, bei der Suche von Jobs, etc.
- Betreuung der Betroffenen während und nach einer Freiheitsstrafe
- Hilfe bei der Resozialisierung
- Unterstützung bei der Wohnungssuche, Jobsuche, Anmeldung zu Schulungen
- Ansprechpartner während der Wiedereingliederung der Verurteilten
- Kontrolle während der Probezeit, Meldung möglicher Verstöße
- Vertrauen, Halt und Unterstützung in einer schwierigen Zeit
- Erstellung von Gutachten während der Dienstaufsicht
Wie arbeiten Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer?
Ein großer Teil des Berufs sind administrative Tätigkeiten, die nötig sind, um den Gerichten Sozialarbeiter/-innen zuzuteilen, einen Kontakt zum/zur Verurteilten herzustellen und dessen Leben auf Bewährung für das Gericht zu dokumentieren. Hierbei sitzt eine Bewährungshelferin bzw. ein Bewährungshelfer viel am Schreibtisch und erledigt organisatorische und administrative Aufgaben. Dennoch ist der Job sehr nahe am Menschen. Der/die Bewährungshelfer/in trifft sich regelmäßig mit den Betroffenen und steht diesen tatkräftig zur Seite. Auch Besuche gemeinsam mit den Probanden bzw. Probandinnen (so werden verurteilte Personen auf Bewährung genannt) in diversen Einrichtungen wie dem Arbeitsmarktservice, in Gerichten oder Ämtern sind während der Bewährungshilfe nach der Verurteilung einer Person möglich und oftmals auch sehr wichtig.
Der Beruf des Bewährungshelfers/der Bewährungshelferin – Pro & Kontra
Vorteile des Berufs: Bewährungszeit erleichtern
Die Vorteile des Berufs in der Bewährungshilfe liegen klar auf der Hand: Im Auftrag von einem Gericht kümmerst du dich um Personen, die eine Straftat begangen haben und sich in einer Situation befinden, die sehr schwierig ist. Als Bewährungshelfer/in kannst du ihnen diese Zeit durch deine Tätigkeit und vor allem durch deine emotionale Unterstützung stark erleichtern. Dieser soziale Beruf ist also sehr wichtig für die gesamte Gesellschaft, um Leute wieder einzugliedern, die womöglich nur einmal eine falsche Entscheidung getroffen haben. Des Weiteren gibt es im Feld der Bewährungshilfe interessante und unzählige Möglichkeiten der Spezialisierung. Beispielsweise kannst du dich genauer mit der Jugendstrafe auseinandersetzen oder Familienmitgliedern bei der Rückeingliederung helfen.
Nachteile des Berufs: Bewährung ist eine belastende Phase
Natürlich ist nicht jeder Fall ein Einzelfall, weshalb du auch damit rechnen musst, mit Wiederholungstäter/-innen zu tun zu haben. In der Regel wird allerdings eher Personen nach der ersten Straftat eine Bewährungsstrafe gewährt. Teilweise kann es sein, dass du mit Problemen konfrontiert wirst, die dich persönlich betroffen machen, weshalb es nicht immer so einfach ist, nach der Arbeit "abzuschalten". Die Bewährung ist eine sehr schwierige Phase eines Menschen und bedarf großer Unterstützung bei der Lebensführung. Ein Fehler wäre es, den Probanden und Probandinnen zu vermitteln, nur zu deren Überwachung da zu sein. Zusätzlich solltest du sehr objektiv an die Fälle herangehen, ohne dir ein Urteil zu bilden, was oft sehr schwierig sein kann.
Berufsaussichten, Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten
Die Berufsaussichten nach den facheinschlägigen Studienabschlüssen sind sehr vielversprechend. Die Durchführung der Sozialarbeit im Bereich der Justiz gewinnt zunehmend an Bedeutung, weshalb auch der Aufgabenbereich weiterhin größer wird. Dadurch werden immer mehr Stellen geschaffen, die durch Absolventinnen und Absolventen eines Studiums im Sozialbereich besetzt werden sollen.
Zu Beginn deiner Karriere bist du der Anlaufpunkt deiner Kolleginnen und Kollegen für vorrangig administrative Tätigkeiten. Um dir die Möglichkeit zu geben, erstmal Erfahrung im Austausch und Kontakt mit den Klient/-innen zu sammeln, kannst du anfangs zu Terminen mitkommen und zuhören. Nach und nach wird dir immer mehr Verantwortung übertragen bis du die Einzelberatungen bereits selbst übernehmen kannst.
Je nach Engagement und persönlichen Leistungen kannst du bereits nach einigen Jahren im Sektor eine Führungsposition erreichen. Diese ist stets mit mehr Entscheidungen verbunden und behandelt die schwierigeren Fälle.
Wie viel verdienen Bewährungshelfer/-innen?
Als Bewährungshelfer/in kannst du in Österreich von einem Anfangsgehalt von ca. EUR 2.500,- brutto monatlich ausgehen. In Deutschland werden direkt nach dem Studienabschluss pro Monat ungefähr EUR 2.700,- brutto bezahlt, während du in der Schweiz mit einem Monatsbrutto von ca. CHF 6.000 in dein Berufsleben startest. Nach einigen Jahren Berufserfahrung können sich diese Gehälter nach und nach um ein Vielfaches erhöhen. Die genauen Beträge sind auch von den jeweiligen Aufgaben der Bewährungshelfer/-innen abhängig.
In welchen Bereichen kann ich als Bewährungshelfer/in tätig sein?
Bewährungshelfer/-innen sind zumeist für Verurteilte wegen allen möglichen Straftaten zuständig. Dennoch gibt es die Möglichkeit sich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren. Hierzu zählen beispielsweise Ehe-, Familien- und Lebensberater/-innen, Jugendberater/-innen oder die systemische Familientherapie, bei der Verurteilte u.a. in ihre eigene Familie wiedereingegliedert werden sollen. Als Jugendberater/in solltest du die umfassende Kenntnis über das Jugendstrafrecht mitbringen und hast die Aufgabe, junge Menschen zu resozialisieren, damit sie kein weiteres Mal straffällig werden. Hierbei baust du meist eine engere Beziehung zu den Verurteilten auf, da diese oft mehr Coaching benötigen.
FAQ
Was muss ich machen, um Bewährungshelfer/in zu werden?
Im Normalfall wird ein Studium der Sozialen Arbeit oder Sozialpädagogik vorausgesetzt. Auch möglich ist die akademische Ausbildung zum/zur Psychologen/Psychologin bzw. Psychotherapeuten/in.
Was macht man als Bewährungshelfer/in?
Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer unterstützen verurteilte Straftäter/-innen dabei, die Auflagen und Weisungen des Gerichts einzuhalten. Des Weiteren ist die Bewährungshilfe dafür zuständig, den Verurteilten bei der Lösung diverser sozialer und finanzieller Probleme zu assistieren sowie sicherzustellen, dass die Bewährungsauflagen eingehalten werden.
Wie lange hat man eine/n Bewährungshelfer/in?
Die Dauer der Betreuung durch die/den Bewährungshelfer/in ist abhängig von den Auflagen der Justiz und somit der eigenen Strafe.
Warum Bewährungshelfer/in werden?
Als Bewährungshelfer/in kannst du Menschen in einer schwierigen Zeit durch deine Tätigkeit und vor allem durch deine emotionale Unterstützung beistehen. Dieser soziale Beruf ist sehr wichtig für die gesamte Gesellschaft, um Leute wiedereinzugliedern, die womöglich nur einmal eine falsche Entscheidung getroffen haben. Hierfür solltest du eine gewisse Menschenkenntnis mitbringen und Freude an der Arbeit mit anderen Personen haben.
Wie viel verdient man als Bewährungshelfer/in?
Als Bewährungshelfer/in kannst du in Österreich von einem Anfangsgehalt von ca. EUR 2.500,- brutto monatlich ausgehen. In Deutschland werden direkt nach dem Studienabschluss pro Monat ungefähr EUR 2.700,- brutto bezahlt, während du in der Schweiz mit einem Monatsbrutto von ca. CHF 6.000 in dein Berufsleben startest.
Detaillierte Informationen zu den Fachrichtungen
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Was kann ich studieren, um Bewährungshelfer/in zu werden?














